Hallux Valgus

Was ist Hallux Valgus?

Beim sogenannten Ballenzeh, ist der Großzeh des Betroffenen nach Innen gebogen und es bildet sich gegebenenfalls ein Überbein am Zehengelenk aus. Auch wenn eine beschwerdefreie Übergangszeit häufig ist, so kommt es mit einem Hallux Valgus auf lange Sicht immer zu schwerwiegenden Folgeschäden, von denen ein Druckgefühl im Schuh in der Regel nur der Anfang ist. Der „Hallux valgus“ ist die häufigste und bedeutendste Zehendeformität, eine Abweichung der Großzehe zur Kleinzehenseite hin. Frauen sind etwa vier Mal häufiger betroffen, generell etwa ab dem 30. Lebensjahr. Hallux valgus ist immer mit einem Spreizfuß vergesellschaftet, und häufig kombiniert mit einer „Hammer/Krallenzehenbildung“ der 2. – 5. Zehe.

Symptome

Ein Hallux Valgus ist selbst für den Laien auf den ersten Blick zu erkennen. Der Großzeh wölbt sich sichtbar nach innen und nimmt so den nachfolgenden Zehen den Platz, so dass auch diese sich biegen und die Form sogenannter Krallenzehen annehmen. In Extremfällen können einzelne Zehen sogar über dem Nachbarzeh hinwegstehen. Ein Überbein am Großzehgelenk ist eine häufige Begleiterscheinung und führt meistens zu einem schmerzhaften Druckgefühl im Schuh. Viele Betroffene entscheiden sich in diesem Moment, sich einer Hallux Valgus Behandlung zu unterziehen. In einigen Fällen sind für den Arzt zu diesem Zeitpunkt auch Rötungen und Druckstellen an den oberen Gelenken der anderen Zehe zu erkennen, die ebenfalls durch die Fehlstellung des Großzehs entstanden sind. Obwohl der Hallux Valgus mit bloßem Auge zu erkennen ist, wird in der Regel noch einmal eine Röntgenaufnahme angefertigt, um die Schwere der Knochendegeneration festzustellen und eine passende Behandlungsmethode mit dem Patienten zu besprechen.

Hallux Valgus Darstellung Hallux Valgus Röntgenaufnahme

Wenn der Hallux Valgus unbehandelt bleibt

Viele Patienten suchen erst einen Arzt auf, wenn der Hallux Valgus bereits stark fortgeschritten ist. Aus Unwissenheit, weil sie bisher symptomfrei blieben, aus Scham oder aus Angst vor einer operativen Behandlung – die Gründe sind vielfältig. Der Fehlstand des großen Zehs und damit des ganzen Fußes wird für eine gewisse Zeit ausgeglichen, größere und weichere Schuhe sind weitere Vermeidungsstrategien von Betroffenen. Dabei ist ein Herauszögern auf keinen Fall angeraten, denn hierdurch werden Folgeschäden begünstigt. Zu diesen gehören:

  • Entzündungen bis hin zu einer schmerzhaften Arthrose in den degenerierten Zehengelenken
  • Eine Körperschiefhaltung, verursacht durch die Fehlstellung der Füße
  • Schwere Rückenschmerzen
  • Druckstellen, Blasen und Hühneraugen an den Füßen

Eine Korrektur des Hallux Valgus beugt diesen Folgeerscheinungen vor und verhilft zudem zu einem schöneren und beschwerdefreien Fuß.

Konservative Behandlung

Vor allem Frauen sind von Hallux Valgus, dem Ballenzeh, betroffen, denn Schuhe mit hohen Absätzen begünstigen die Fehlstellung des Großzehs. Aufgrund der durch High-Heels verursachten Senkfußstellung haben die Zehen keinen Platz mehr und werden so gegeneinander gepresst. Ein Röntgenbild eines Fußes innerhalb eines hochhackigen Schuhs beweist dieses. Es ist damit nicht verwunderlich, dass Frauen rund viermal häufiger betroffen sind. Da es sich bei einem Hallux Valgus um eine degenerative Verformung der Knochen und Zehengelenke handelt, stößt eine konservative und nicht operative Behandlung hier schnell an ihre Grenzen, denn die Verformung der Zehen kann ohne Hallux OP nicht aufgehoben werden. Spezielle Hallux Valgus Einlagen und Nachtschienen sind daher, ebenso wie manuelle Therapien wie zum Beispiel Krankengymnastik, nur eine vorübergehende Lösung, die den Verlauf der degenerativen Veränderung verlangsamen, diese jedoch nicht verhindern, aufhalten oder gar rückgängig machen. Als langfristige und nachhaltige Lösung kann also nur gelten, den Hallux Valgus durch eine Operation zu beheben.

Operative Behandlung

Die heutigen operativen Techniken sind darauf ausgerichtet, gelenks- und funktionserhaltend zu sein. Zusätzlich gibt es ein sehr differenziertes Vorgehen, sodass individuell (vorheriges genaues Ausmessen der Fehlstellung) sehr gute Ergebnisse erzielt werden können.

Eine Innovation in der operativen Korrektur ist dabei die minimalinvasive Fußchirurgie (ohne große Hautschnitte, in den USA bereits seit 30 Jahren erfolgreich durchgeführt) sowie die Verwendung von selbstauflösenden Schrauben. Daraus resultiert eine wesentliche kürzere Operation sowie die Möglichkeit, den Eingriff in Lokalnarkose sowie tagesklinisch durchführen zu lassen. Die Schrauben lösen sich nach 12 bis 18 Monaten von selbst auf, sodass ein Zweiteingriff für die Metallentfernung (wie bei herkömmlichen Metallschrauben) nicht mehr notwendig ist.

Minimalinvasiv können nicht nur Hallux-valgus-Fehlstellungen, sondern auch Hallux rigidus, Krallen- und Hammerzehe, „Schneiderballen“ der Kleinzehe, Fersensporn, Mittelfußschmerzen (Metatarsalgie) und Haglund-Exostosen operiert werden.

Der Vorteil der neuen Techniken liegt darin, dass eine schnellere Rückkehr zu Beruf und Sport nach nur wenigen Wochen möglich ist. Die minimalinvasive Fußchirurgie stellt keine Standardoperation dar. Da diese Operationstechnik sehr anspruchsvoll ist, sollte sie ausgebildeten und zertifizierten Ärzten für minimalinvasive Fußchirurgie vorbehalten sein. Sämtliche zertifizierte Chirurgen unter www.grecmip.eu

Hallux Valgus minimal invasive Operation Veranschaulichung minimal invasive Fußchirurgie

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf

Bei Fragen oder für ein Beratungsgespräch zur Behandlung von Hallux Valgus wenden Sie sich vertrauensvoll an uns – wir sind gerne für Sie da. Dr. Leidolf, Facharzt für Unfallchirurgie, behandelt sowohl in Tirol, als auch in Wien.

Tel: +43 (0)512 90 83 83 · e-mail: praxis@leidolf.at