Sprunggelenk

Das Sprunggelenk stellt die Verbindung zwischen Unterschenkel, sowie Fußskelett dar. Man unterscheidet ein oberes Sprunggelenk (Articulatio talocruralis), sowie ein unteres Sprunggelenk (Articulatio subtalaris).

Beteiligt am Sprunggelenk sind sowohl das Schien- als auch Wadenbein, sowie das Sprungbein (Talus), diese bilden das obere Sprunggelenk.Am unteren Sprunggelenk ist der Talus, sowie das Fersenbein (Calcaneus) und das Kahnbein (Os naviculare) beteiligt. Verletzungen, bzw. Erkrankungen betreffen vorrangig das obere Sprunggelenk.

Die häufigsten Verletzungen und Erkrankungen des Sprunggelenkes sind:

Bänderrisse

BänderrissBänderrisse betreffen vorwiegend die Bänder im Bereich des Außenknöchels. Bei Zerrungen oder Teilrissen steht die konservative Therapie im Vordergrund. Dabei wird das Sprunggelenk mit einer speziellen Schiene (Aircastschiene) für 5-6 Wochen ruhiggestellt, parallel dazu sollte eine Physiotherapie erfolgen.

Bei vollständigem Durchriss der Bänder muss eine operative Therapie erfolgen. Dabei werden die gerissenen Bänder mit einer speziellen Nahttechnik genäht. Dies gewährleistet im Anschluss daran, dass die Stabilität im Bereich der Außenseite des Sprunggelenkes wieder vollständig hergestellt wird.

Achillessehen-Verletzungen

Bei Verletzungen der Achillessehen müssen akute und chronische unterschieden werden. Akute Achillessehnenrisse treten immer nur in Verbindung mit einem entsprechendem Trauma auf. Bei chronischen Schäden insbesondere Überlastungsschäden kann die Achillessehne auch im Rahmen eines Bagatelltraumas (z.B. schnelle Antrittsbewegung) reißen.

Da die Achillessehne von selbst nicht mehr zusammenheilen kann steht die operative Therapie im Vordergrund. Dabei wird mit einer speziellen Nahttechnik die gerissenen Anteile übernäht um die Vollfunktion der Sehne (Abwärtsbewegung des Fußballens) wieder herzustellen. Nach der Operation ist eine Ruhigstellung für 4-6 Wochen notwendig, im Anschluss daran sollten physiotherapeutische Maßnahmen erfolgen.

Einklemmungssyndrome

Einklemmungssyndrome im Bereich des Sprunggelenkes kommen relativ häufig vor. Da der Gelenksraum des oberen Sprunggelenkes sehr eng ist, können Weichteile, insbesondere Anteile der Gelenkskapsel, bzw. auch Bandanteile im Gelenkraum eingeklemmt werden. Daraus resultieren Schmerzen bei Bewegung, sowie auch eine Bewegungseinschränkung.

Mittel der Wahl ist eine Sanierung im Sinne einer Arthroskopie. Dabei wird das Gelenk mit einer Kamera exakt inspiziert und die Gelenksanteile, die ins Gelenk vorragen, entfernt. Dadurch wird die Gleitfähigkeit des Gelenkes wieder hergestellt, die Schmerzen sind in der Regel sofort nach der Operation verschwunden.

Verletzungen im Bereich der Knorpelfläche des Sprungbeines (Flake-Fractures)

Verletzungen im Bereich der Knorpelfläche des Sprungbeines kommen sehr häufig vor. Insbesondere bei Bänderrissen an der Außenseite des Sprunggelenkes, kommt es durch die Instabilität zu einem Abscheren von Knorpelfragmenten im Bereich des oberen Anteiles des Sprungbeines (im sogenannten Schulterbereich des Sprungbeines). Die Knorpelstücke lösen sich und liegen somit als freie Gelenkskörper im Gelenksraum. Dadurch kann es zu Einklemmungssyndromen kommen. Zusätzlich resultiert daraus eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung da aufgrund des Fehlen eines Knorpelstückes die Gleitfähigkeit im Gelenk nicht mehr gegeben ist.

Mittel der Wahl ist eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie), dabei werden die freien Knorpelstücke entfernt, im Bereich der Sprungbeinschulter der Defekt mit speziellen Instrumentarien wieder ausgeglättet, sodass die Gleitfähigkeit wieder gegeben ist.

Vermehrte Abnützungserscheinung (Arthrose)

Vermehrte Abnützungserscheinungen (Arthrose) kommen im Sprunggelenk sehr häufig vor. Diese können im Rahmen von allgemeinen Abnützungserscheinungen auftreten in den meisten Fällen handelt es sich jedoch um sekundäre Arthrosen. Diese entstehen nach einem stattgefundenem Bruch im Bereich des oberen Sprunggelenkes. Als zweite Ursache kommen nicht oder schlecht behandelte Bänderrisse in Frage.

Bei leichten Formen kann eine Infiltrationstherapie mit Orthokin/PRP Abhilfe schaffen, bei schweren Fällen muss eine Gelenksspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt werden (Abhängig vom Schweregrad der Arthrose, gegebenenfalls Knorpelzellen, bzw. Knorpelknochen-Fragmente transplantiert werden).

Brüche (Frakturen)

Frakturen kommen im Sprunggelenksbereich sehr häufig vor. Am häufigsten betroffen ist der Außenknöchel. Nur in seltenen Fällen bietet die konservative Therapie mit Ruhigstellung (Gips) eine ausreichende Behandlung. In den meisten Fällen ist ein offenes Einrichten des Bruches und eine Stabilisierung mit Platten, Schrauben, bzw. Stiften notwendig.

Am zweithäufigsten kommen sogenannte bimaleoläre Frakturen vor. Dabei kommt es durch ein gewaltsames Umknicken im Sprunggelenk zu einem Bruch sowohl des Außen- als auch des Innenknöchels. Daraus resultiert ein vollkommen instabiles Sprunggelenk. In diesem Fall bietet die konservative keine Option. Sowohl der Außen- als auch Innenknöchel müssen offen eingerichtet werden und im Anschluss mit Drähten, Schrauben, bzw. Platten stabilisiert werden. Nach der Operation ist eine Ruhigstellung mittels Gips für 4-6 Wochen notwendig. Nach Abnahme des Gipses sollte eine ausgedehnte Physiotherapie erfolgen.