Hand und Finger

An der Hand unterscheidet man das Handgelenk (gebildet aus Elle- Speiche, sowie den Handwurzelknochen), die Handwurzel (8 kleine Handwurzelknochen), die 5 Mittelhandknochen, sowie die Knochen der Finger.

Im Handgelenk ist sowohl eine Beugung, als auch Streckung möglich, sowie eine Drehung der Unterarmachse (Pro- und Supination). An den Gelenken zwischen Mittelhand und Finger, bzw. zwischen den einzelnen Gelenken der Finger ist eine Beugung und Streckung möglich.

Die häufigsten Verletzungen, bzw. Erkrankungen der Hand, sowie des Handskelettes sind:

Brüche, insbesondere im Bereich der Speiche mit oder ohne Gelenksbeteiligung

Bei den Brüchen (Frakturen) im Bereich des Handgelenkes stellt der Speichenbruch die häufigste Verletzung dar. Je nachdem ob die Gelenksfläche der Speiche beim Bruch mitbeteiligt ist oder nicht spricht man von Brüchen mit bzw. ohne Gelenksbeteiligung. Ziel jeder Behandlung ist es die Achse der Speiche, sowie bei Gelenksbeteiligung die Gelenksfläche wieder vollkommen anatomisch herzustellen da ansonsten Funktionseinschränkungen insbesondere Bewegungseinschränkungen des Handgelenkes resultieren können. In den meisten Fällen ist eine konservative Therapie nicht erfolgsentsprechend da durch eine Ruhigstellung mittels Gips die anatomischen Gelenksverhältnisse nicht exakt wieder hergestellt werden können.

Deshalb ist eine operative Behandlung einer Speichenfraktur in den meisten Fällen unumgänglich. Je nach dem Schweregrad des Bruches kann dieser bei der einfachsten Form mit kleinen Metallstiften wieder eingerichtet werden, bei komplizierten Brüchen mit Gelenksbeteiligung ist eine Eröffnung des Gelenkes und eine Stabilisierung mittels spezieller Platten, sowie Schrauben notwendig. Im Anschluss an die OP ist eine Ruhigstellung mittels Gips für 4-6 Wochen erforderlich. Nach Abnahme des Gipses und Bewegungsfreigabe ist immer eine ausgedehnte Physiotherapie notwendig.

Schmerzhafte Bewegungseinschränkungen im Bereich des Handgelenkes (Arthrose)

Handgelenk ArthroseIm Bereich des Handgelenkes tritt sehr häufig speichenseitig eine Arthrose auf. Bei leichten Fällen bietet sich die Therapie mit Orthokin/PRP an.

Ist die Erkrankung bereits weit fortgeschritten, kann eine Handgelenksarthroskopie Abhilfe schaffen.

Dabei werden die arthrotisch veränderten Gelenksanteile sparsam entfernt.

 

Fingerarthrose

Bei leichtgradigen Formen der Arthrose bietet sich eine Infiltrationstherapie mit Orthokin/PRP an. Bei schwerwiegenden Fällen kann im Bereich des Daumens eine Gelenksspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt werden wobei die arthrotischen Gelenksanteile sparsam entfernt werden. Bei Fortschreiten hilft als chirurgische Maßnahme oft nur die Versteifung im betreffenden Gelenk.

Arthrose des Grundgelenkes des Daumens (Daumensattelgelenksarthrose)

Diese stellt eine der häufigsten Arthrosen im Bereich des Handskelettes dar. Betroffen sind überwiegend Frauen. Dabei kommt es zu einer Abnützungserscheinung am Daumengrundgelenk (Gelenk zwischen Grundglied des Daumens, sowie angrenzenden Handwurzelknochen) die mit einem Gelenksknacken, sowie schmerzhafter Bewegungseinschränkung einhergeht. Bei leichteren Formen bietet sich eine Infiltrationstherapie mit Orthokin/PRP an. Ist die Arthrose jedoch weiter fortgeschritten nützt häufig nur eine operative Therapie. Dabei bietet sich vor allem eine Gelenksspiegelung (Arthroskopie) an. Bei dieser werden die arthrotisch veränderten Gelenksteile sparsam entfernt, gegebenenfalls können auch Knorpelzellen transplantiert werden.

Dupuytren’sche Kontraktur

Die dupuytren’sche Kontraktur ist eine gutartige Erkrankung im Bereich der Handfläche. Dabei kommt es durch Kollagenfasern zu Bildung von Knoten uns Stränge. Die Erkrankung beginnt mit Bildung von Knoten und Strängung aber auch Hautfalten im Bereich der Hohlhand. Bei Fortschreiten kommt es zu Verkürzung der Beugesehnen, dadurch können die Finger nicht mehr gestreckt werden.

Konservative Therapiemaßnahmen sind hier nicht erfolgreich. Weder die im Handel angebotenen Schienen, noch Infiltrationen mit Cortison führen zu einem Erfolg. Im Vordergrund steht die operative Therapie. Dabei werden die Strängen von den Beugesehnen gelöst, um eine Streckung in den Fingergelenken wieder zu ermöglichen.

Schnellender Finger (Tendovaginitis stenosans)

haende-sDabei handelt es sich um eine der häufigsten Funktionsstörungen im Bereich der Finger. Es kommt zu einer knotigen Verdickung im Bereich der Beugesehnenscheide auf Höhe des Fingergrundgelenkes. Am häufigsten betroffen sind der Daumen- der Mittel- sowie auch der Ringfinger. Bei Fortschreiten kommt es zu einer ständigen Einklemmung des Fingers in Beugestellung die nur aktiv oder passiv mit Schmerzen überwunden werden kann. Bei der Therapie steht die operative Therapie im Vordergrund, konservative Therapiemaßnahmen führen langfristig nicht zum Erfolg. Dabei muss im Rahmen einer Operation in Lokalnarkose die entsprechend verdickte Stelle durchtrennt werden.