Ellbogen

Das Ellbogengelenk (Articulatio cubiti) ist ein zusammengesetztes Gelenk aus 3 Gelenkskörpern (Oberarm, Elle, Speiche). Es besteht somit im engeren Sinne aus 3 Gelenksanteilen: 1. Gelenk zwischen Oberarm und Elle (Art. humeroulnaris) 2. Gelenk zwischen Oberarm und Speiche (Art. humeroradialis) 3. Gelenk zwischen Elle und Speiche (Art. radioulnaris proximalis) Es ist sowohl eine Beugung als auch Streckung (Flexion, Extension), sowie eine Drehung des Unterarmes nach außen, bzw. nach innen möglich (Pro- und Supination).

Die häufigsten Verletzungen und Erkrankungen sind:

Brüche (Frakturen)

Brüche im Bereich des Ellbogengelenks kommen beim Erwachsenen selten vor, jedoch häufig im Kindesalter vor. Ein Großteil der Brüche kann konservativ mittels Gipsruhigstellung behandelt werden. Sind die Bruchstücke jedoch verschoben so muss ein operatives Einrichten der Bruchstücke, sowie eine temporäre Fixation mit Schrauben, Platten und Metallstiften erfolgen um im Anschluss an die Ausheilung den anatomischen Gelenkskontakt und damit die volle Bewegung des Gelenkes wieder herzustellen. Diese Möglichkeiten umfassen:

  • arthroskopisch gestützte gedeckte Repositionen (ohne Eröffnen des Gelenkes)
  • bei komplizierten Brüchen eine offene Reposition (mit Eröffnen des Gelenkes)

Zielsetzung der Behandlung muss in jedem Fall sein den anatomischen Gelenkskontakt wiederherzustellen um nachfolgende Bewegungseinschränkungen im Ellbogengelenk zu verhindern.

Tennis- bzw. Golfellbogen

ellb-sBei dieser Erkrankung handelt es sich um eine akute oder chronische Entzündung im Bereich eines Muskelursprunges am Ellbogengelenk. Es kommt zu schmerzhaften Bewegungseinschränkung im Bereich der Innen-, bzw. Außenseite des Ellbogengelenkes mit Ausstrahlung der Schmerzen in die entsprechende Unterarmmuskulatur. Behandlung: Bei leichter Ausprägung reichen oft konservative Möglichkeiten aus (Physiotherapie, gegebenenfalls Infiltrationen in die betroffene Muskulatur). Bei chronischen Entzündungen bei denen eine nicht operative Behandlung bereits erfolgt ist und keine Besserung mehr bringt ist eine Operation notwendig. Dabei wird der entsprechende Muskelansatz vom Knochen teilweise abgelöst (Operation nach Hohmann). Dies kann entweder offen oder mit Hilfe einer Gelenksspiegelung (Arthroskopie) erfolgen.

Freie Gelenkskörper (Gelenksmäuse)

ellb-ap1Unter Gelenksmäusen (freie Gelenkskörper) versteht man Anteile, die im Gelenk frei herumschwimmen. Dies können abgesprengte Knorpelstücke, vereinzelt auch Knochenstücke oder Weichteilstrukturen sein. Es kommt zu immer wieder auftretenden Schmerzattacken und Einklemmungen, zusätzlich kommt es immer wieder zu Entzündungen und damit zu einem Anschwellen des Gelenkes. Konservative Therapieansätze bringen keine Erfolg. Das Mittel der Wahl stellt eine Gelenksspiegelung (Arthroskopie) dar, bei dem diese freischwimmenden Gelenkskörper aus dem Gelenk entfernt werden. Im Anschluss daran ist eine Physiotherapie sinnvoll.

Abnützungserscheinungen (Arthrose)

Arthrosen im Bereich des Ellbogengelenkes sind insgesamt als sehr selten anzusehen. Bei leichten Formen kann eine Infiltrationstherapie mit Orthokin/PRP Abhilfe schaffen. Ist die Arthrose bereits weiter fortgeschritten, so bietet sich eine Ellbogengelenksarthroskopie an. Dabei werden die arthrotisch veränderten Gelenksanteil sparsam entfernt, um den Bewegungsablauf im Gelenk wieder zu erleichtern.